(Til-)man arbeitet ja bei der Fa. Zeiss, da lag es nahe, ein Juwel der deutschen Optik (wie so manches schon ein paar Tage älter) mit einem Juwel aus Japan zu verheiraten

Doch alles schön der Reihe nach: bei ebay fand sich folgendes, wohl in Deutschland nicht so eifrig gesuchtes Adapter, das jedoch erst bei meinem zweiten Anlauf in meinen Besitz wechselte (da hatte wohl jemand für sich selbst mitgeboten), dann aber doch zu einen fairen Preis von 75Euro ;o)

Die Idee war geboren: im zeisseigenen Schrott fanden sich eines Tages unmengen Telekonverter, genauer der Mutar 1.4x und 2x ohne Linsen, so wie sich das im ordentlichen Deutschland für einen Aluschrott gehört. Nach berechnen der erforderlichen Adapterlänge (Auflagemass Contax - Auflagemass PEN) und dem Erwerb eines Adapters PEN-M42 (auch in den USA), zwei Stunden dreherei in der vollständigen Werkstatt eines Zeiss-Ruheständlers sieht das dann so aus:


was sagt die Qualität?

Ein feinkörniger Film vorrausgesetzt, ein gutes Labor, das nicht über Halbformat schimpft (mache zu 90% Dias mit dem Sensia oder gar Velvia), sondern sich der Herausforderung annimmt, geht die Qualit&äuml;t mehr als in Ordnung. Gerade die Kombination aus lichtst&äuml;rksten Tele (1.4/50mm für Kleinbild wird zu 1.4/70mm - Faktor 1.4) und dem extrem erschütterungsarmen Titanverschluss passt mir besonders. 'availibe light' wird zum Vergnügen, der Mond frei Hand und 1/8s, einfach Klasse. 75 Bilder pro Film, da darf man ruhig auch einmal mehr auf den Auslöser drücken. Nicht zuletzt benutzt man vom an sich schon nicht so schlechten Planar nur das innerste Bildfeld, Vignetierung unbekannt.

OK, die PEN bedurfte einiger Pflege, die 1.35V Batterien sind nicht mehr zu bekommen, Frank Timann, der OM-Doktor baut alle alten Olympus Gehäuse aber auf 1.5V um. Klein, leicht, etwas lauter Spiegelschlag, doch wenn der 'einschlägt' ist der Verschluss schon wieder zu, also keine Angst von Verwacklungsunschärfe. Klar, 1/500s, das eigendlich nur ein 1/400s ist reicht oft nicht, man sollte immer einen Graufilter ND4 (natürlich vergütet) dabei haben. Aber ein kleines, schnuckliges Gehäuse, rein mechanisch und gut 40 Jahre alt mit einer Spitzenoptik, zu der es meines Erachtens kein gescheites Geh&äuml;use gibt ... schlussendlich, es macht einfach Spass !

Wer neugierig auf die PEN geworden ist, wird unter anderem hier fündig, wer sich n&äuml;her für Halbformat interessiert, sollte hier mal schauen.

Nun mal zur anderen Seite der Medaille: das Planar und die PEN habe ich nicht aus dem Netz, sondern aus dem Gebrauchtwarenfenster, wo solche Dinge gut die Hälfte von dem Kosten, was bei ebay anzulegen ist. ZEISS Planar 1.4/50mm mit Contax 139 Quartz 220 Euro, PEN mit 1.8/42 120 Euro zzgl. 80 Euro richten und säubern. Was die Teile bei ebay kosten, kann jeder selbst schauen, aber unter 200 Euro gibt's da selten eine PEN, mit Optik noch seltener.

Wie geht's weiter? Folgender Schrotthaufen fand sind käuflich bei im Netz, glücklicherweise hatte ich 10 Monate vorher ein Schneider Kreuznach SA 5.6/47mm erstanden, da mir damals die Hasselblad XPAN zu teuer erschien.

Da wurde gesurft, geschaut, besprochen, gedreht, gefräst, gesteigert ... bis schliesslich sowas wie eine SWC rauskam, doch mit Super Angulon und nicht mit Biogon, auch wenn das einzigartig sein soll (im Preis auf alle Fälle)

Klar, noch eine Baustelle,
doch mittels Kollimator (man ist ja beim Zeiss) wurde die Schärfeebene eingemessen, mit Mattscheibe wollte das nicht so recht klappen. Wie das die Grossformater machen, ist mir ein Rätsel ;o) Da muss noch eine Maske im Sucher verkleinert werden, das Voigtländermodell lässt sich schön zerlegen, auch wenn ich 150 Euro für so ein Plastikgehäuse schon sportlich finde. Da fehlt noch ein Automatismus für die Doppelbelichtungssperre, ein Handgriff wäre auch nicht falsch, vom ELOX mal zu schweigen, bisher stinken die Finger nach jedem Foto ein wenig nach Alu.

Das kam also dabei raus, auf die Fotos bin ich echt mal gespannt. Wie schrieb ein Forum-Chronist so passend: Welcher grosse Maler sprach über den Pinsel? Warum spricht dann 'jeder' Fotograph so gerne über seine Ausrüstung? Naja, Technik braucht ein Maler auch, wenn auch keine zum Anfassen ;o)

da mich weder Pentacon noch Praktika wirklich begeistern, darf ein Maitani-Glanzlicht dem 20er Flektogon zu Ehren helfen - drehen hat man ja schliesslich mal gelernt ;o)

was ist das denn? Leitax macht's sogar der ungeübten Hand möglich ...

und der optische Weg reicht doch für das AmiciPrisma - und schon sind auch die Köpfe wieder oben ;o) ...

.... das lässt so manch teures Spektiv im Regen stehen, mal sehen wie schnell sich das Zeiss 85FL geschlagen gibt

Doch auch in den USA kann man Kameras kaufen, zum Teil so preiswert, das selbst ich mich überzeugen lasse.

hier einfach ein paar Eindrücke vom 'Sognefjord' ... natürlich mit der XPan

23h am Hardangerfjord...


friedliches Ortnevik vom Wohnzimmerfenster aus


der Jostedalbreen ueber dem Aurlandfjord


Suchbild: 3 'Hytter' mit Grasdach im Vordergrund

Schlechtwetterfront über Balestrand

800 Jahre Hoppestad Kirke

DIY auch mit walisischen high-end chassis

unser Triton Bj76 an der bretonischen Küste